Forschungsprojekt “Next2OEM – Entwicklung einer digitalisierten und automatisierten Wertschöpfungskette für die Next-to-OEM-Leitungssatzfertigung” gestartet

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Das Forschungsvorhaben Next2OEM adressiert die gesamte Wertschöpfungskette von Leitungssatzsystemen für automobile Anwendungen. Ziel des Projektes ist die Digitalisierung und Automatisierung der Wertschöpfungskette, um ein Reshoring der Leitungssatzfertigung nach Deutschland zu ermöglichen. Für eine „Next-To-OEM-Leitungssatzfertigung“ werden hochautomatisierte Lösungen für die Leitungssatzproduktion und -montage in das Fahrzeug beim OEM entwickelt, als Demonstrator aufgebaut und verkettet. Mittels eines innovativen Informationsmodells, welches sowohl das Produkt als auch die neu entwickelten Produktionsprozesse semantisch beschreibt, wird die digitale Durchgängigkeit für die Orchestrierung der automatisierten Fertigung und Rückverfolgbarkeit auf Komponenten- und Prozessebene sichergestellt. Das Konsortium dieses Vorhabens umfasst Partner der kompletten Wertschöpfungskette. Dies stellt sicher, dass eine ganzheitliche Automatisierungslösungen für alle Prozessschritte von der Steckverbindungsherstellung und Kabelkonfektionierung, Formgebung, Leitungsschutz, Prüfung und Logistik bis zur Montage des Leitungssatzes ins Fahrzeug am Beispiel eines autarken Mittelkonsolen-Leitungssatzes erreicht wird. Durch prototypische Umsetzung der verketteten Gesamtanlage beim Konsortialführer AUDI AG wird die praktische Anwendbarkeit validiert und die Grundlage für eine mögliche Weiterentwicklung zum Serieneinsatz gelegt.

Das Projekt Next2OEM mit einem Gesamtvolumen von über 24 Millionen Euro hat eine Laufzeit von Februar 2023 bis Januar 2026. Beteiligt sind TE Connectivity und KOSTAL Kontakt Systeme als Steckverbindungshersteller,  semantic PDM für den Aufbau eines graphbasierten Informationsmodells und Kromberg und Schubert als Leitungssatzhersteller. Weitere wichtige Partner im Bereich der Automatisierung sind Komax Taping, Komax Testing, Stefani Maschinenbau, BÄR Automation und ArtiMinds Robotics. Die AUDI AG als Konsortialführer trägt die Verantwortung für die Gestaltung automatisierungsgerechter Bordnetzarchitekturen und den Montageprozess in die Karosserie. Der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik forscht im Verbundvorhaben mit einem Projektbudget von knapp 2,3 Millionen Euro an den Themen der digitalen Fabrik und Rückverfolgbarkeit von Produkt und Prozess sowie der Automatisierung der Prozessschritte Umhüllung und Montage des Leitungssatzes im Fahrzeug.

Die Förderung des dreijährigen Projektes erfolgt im Rahmen des Förderprogramms KoPa 35c des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke

Lehrstuhlinhaber

Department Maschinenbau (MB)
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS, Prof. Franke)